Krampfadern Thrombose

Wie erkenne ich eine Thrombose?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, da sich die Symptome deutlich unterscheiden können, je nachdem, ob die Thrombose im oberflächlichen oder tiefen Venensystem auftritt, und manchmal merkt man sogar gar nichts, trotz einer später zufällig diagnostizierten Thrombose.

Häufig treten thrombotische Beschwerden (z. B. Druckschmerz, Anschwellen des Ober- oder Unterschenkels, Hautfarbe/-muster verändert sich (marmoriert), tastbarer harter "Gnubbel" mit Entzündungszeichen, schmerzhafte und verhärtete Krampfadern )

  • einseitig auf (im linken oder rechten Bein, manchmal auch in den Armen - hier aber wesentlich seltener und
  • entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit.
Bei wem tritt eine Thrombose eher auf?
  • nach einem gewissen Zeitraum mit "Immobilität" (z. B. durch langes Fliegen, Bettlägerigkeit bei Krankheit)
  • bei Patienten mit z. B. Tumor-Vorerkrankungen, einer genetischen Disposition (haben Eltern/Großeltern bereits mehrfach Thrombosen erlitten?) oder
  • bei Schwangeren (ja, statistisch gesehen ist hier das Risiko erhöht)
  • bei Frauen, die Rauchen UND die Pille nehmen
  • aber: auch immer mal wieder, ohne dass einer der o.g. Faktoren vorliegt
Welche Diagnostik gibt es?

In der Regel wird zunächst bei einem Verdacht die "Klinische Wahrscheinlichkeit" auf das Vorliegen einer Thrombose mittels eines Scores berechnet. Je nach Ergebnis schließt sich daran eine Blutuntersuchung, der sogenannte D-Dimer-Test, an, den wir direkt in der Praxis auswerten. Eine Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße im schmerzhaften Bereich mittels Kompressionsultraschall/Duplexsonographie führen wir in jedem Fall durch.

Welche Therapie gibt es?

Je nach Lokalisation und Ausprägung der Thrombose (oberflächlich/tief), der persönlichen Situation des Patienten (Vorerkrankungen, Alter, Mobilität ...) gibt es verschiedene Therapieansätze, die vom einfachen Tragen eines Kompressionsstrumpfes über Blutverdünnung ("Heparinspritzen", Tabletten ...) bis zu einer stationären Versorgung (sehr selten) individuell auszuwählen sind. 

Muss immer therapiert werden?

Nein... aber meistens doch! In erster Linie gilt es, Komplikationen, die aus einer Thrombose entstehen können zu vermeiden. Dazu zählt zum Beispiel das Postthrombotische Syndrom. Die größtmögliche Komplikation, glücklicherweise auch die seltenste, ist eine Lungenarterienembolie. Diese kann tatsächlich innerhalb kürzester Zeit (Minuten!) zum Tode führen. Hierbei löst sich z. B. ein thrombotisches Gerinnsel einer Beinvenenthrombose und wandert in die Lungengefäße. Erfolgt dann nicht schnellstmögliche Hilfe in einer Rettungsstelle/Intensivstation, kann das verheerende Folgen haben.

Daher gilt, bei plötzlicher Atemnot, insbesondere mit o.g. (möglichen) Beschwerden oder wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören oder Sie bereits einmal eine Thrombose hatten: wählen Sie den Notruf (112) oder suchen Sie die nächstgelegene Rettungsstelle auf! 

Ob und welche Therapie bei Ihnen persönlich sinnvoll bzw. notwendig ist, besprechen wir im Anschluss an die Untersuchung mit Ihnen. 

 

 

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