Krampfadern
Wie erkenne ich die Krampfadern?
Symptome oder Beschwerden (meist im Laufe des Tages zum Abend hin zunehmend):
- Schweregefühl in den Beinen ("müde Beine")
- Schwellneigung (Ödeme) im Knöchel- oder Unterschenkelbereich (z. B. Socken "schnüren ein", Stiefelreissverschluss wird zu eng)
- Gefühl eines "prallen", teilweise auch juckenden Unterschenkels
- gelegentlich auch nächtliche Wadenkrämpfe
- allgemein schmerzende Beine
Hautveränderungen:
- sichtbare, geschlängelte Venen - häufig im Unterschenkelbereich aber auch an den Oberschenkeln oft ausgeprägt
- tastbare, verhärtete Venenabschnitte - meist nach einer vorangegangenen lokalen Entzündung (Thrombophlebitis)
- Besenreiser (in unterschiedlichen Ausprägungen von fein-hellrot bis kräftig-dunkelblau)
- (Hyper-)Pigmentierungen ("sommersprossenartig-punktförmige" bis "strumpfartig-flächige", zumeist bräunliche Verfärbungen am Unterschenkel)
- kleinflächige, weiße "narbenähnliche" Stellen, zumeist im Innenknöchelbereich (Atrophie blanche)
- schlecht heilende Wunden im Fuß- oder Unterschenkelbereich (z. B. Ulcera bei Ulcus cruris venosum)
- (therapieresistenter) Nagelpilz
- Dornwarzen im Bereich der Fußsohle
Welche Aufgaben haben Venen - und wie funktionieren sie eigentlich?
Das arterielle Blut wird vom Herzen losgeschickt, um die Gewebe und Organe bis in die "letzten Winkel" mit frischem, sauerstoffreichen Blut zu versorgen. Umgekehrt muss dieses dann letztlich verbrauchte, sauerstoffarme und häufig mit Abfall- oder Schlackenprodukten beladene Blut, auch wieder aus "der Ferne" nach zentral zurückgeführt werden. Diese Aufgabe übernehmen die gesunden Venen.
Soll nun also das venöse Blut aus dem Fuß zurückgeleitet werden, gibt es zwei Schwierigkeiten zu überwinden:
1. das venöse System arbeitet im Gegensatz zum arteriellen ohne hohen Druck. Damit das Blut von unten aus den Beinen nach oben befördert werden kann, behilft sich der Körper mit einer Muskelpumpe. Bei jedem Schritt, den wir machen, wird z. B. durch das Abrollen des Fußes (vereinfacht dargestellt = Ausdrücken eines schwammes) Druck auf die Venen im Unterschenkel durch Anspannung der umliegenden Muskulatur ausgeübt, wodurch das venöse Blut schub- bzw. schrittweise nach oben gelangt.
2. der Schwerkraft folgend möchte das Blut jedoch, sobald sich die Muskelanspannung wieder löst, nach unten, an den tiefst möglichen Punkt zurückfließen. Damit das wirksam vermieden werden kann, gibt es in einer gesunden Vene intakte Venenklappen. Diese befinden sich abschnittsweise, parallel angeordnet in der Vene und lassen bauartbedingt (wie ein Rückschlagventil) den gesunden Venenfluss von unten nach oben zu, verhindern jedoch einen Rückfluss (sog. Reflux) des Blutes nach unten in den "pumpfreien" Zeitabschnitten ohne Muskelaktivität, indem sie sich kurzzeitig verschließen.
Welcher Unterschied besteht zwischen Krampfadern und gesunden Venen - und welche Auswirkungen hat das?
Krampfadern verfügen, zunächst unabhängig von Ihrer Ursache, über nicht mehr intakte bzw. funktionsunfähige Venenklappen!
Die Folge daraus liegt auf der Hand: wer betroffen ist, "hat venöses (= verbrauchtes) Blut zu viel und zu lange in den Beinen". Zwar wird mit jedem Schritt venöses Blut nach oben geschoben, aber je nach Schweregrad des Krampfaderleidens fließt auch wieder eine gehörige Portion nach jeder Muskelkontraktion zurück nach unten. Das kann dann sogar objektiv gemessen und auch für Sie als Patient nachvollziehbar in der farbkodierten Duplex-Ultraschalluntersuchung dargestellt werden: "blau fließt nach oben-rot fließt zurück nach unten".
Im Ultraschall sieht man zwar einen ausgeprägten venösen Rückfluss (=Reflux); Beschwerden sind aber noch nicht vorhanden. Und nun?
Eine Venenerkrankung ist eine chronische Erkrankung. Ohne Behandlung wird es immer zu einer zunehmenden Verschlechterung kommen, die im zeitlichen Verlauf jedoch variabel und individuell ist.
Das Ziel einer Behandlung ist das Lindern bzw. Beheben bereits vorhandener Beschwerden und das Vermeiden späterer möglicher Komplikationen, wie z. B. Venenentzündungen, tiefer Beinvenenthrombose oder einem "offenen Bein".
Durch modernste, minimalinvasive Therapieverfahren geben wir Ihnen Ihre Lebensqualität zurück - zu jeder Jahreszeit. Immer ambulant. Auch ohne Tragen von Kompressionsstrümpfen.